Die Geschichtswissenschaft – und insbesondere die Technik-, Umwelt-, Wissenschafts- und Energiegeschichte – adressieren bereits seit vielen Jahrzehnten Themen, die Werkstoffe, Rohstoffe oder Materialität als solches mitverhandeln. Erst jüngst entwickelte sich allerdings ein Forschungsfeld an der Schnittstelle der genannten Arbeitsbereiche, das Stoffe in den Mittelpunkt stellt und diesen durch die Geschichte folgt. Dabei wird beispielsweise der Geschichtswirksamkeit von Kalk, Salz, Kautschuk, synthetischen Kunststoffen oder auch Kohle, Baumwolle und Kokain nachgespürt.

In unserem Seminar „Stoffe schreiben Geschichte“ nehmen wir den Zeitraum seit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert in den Blick. Ausgehend von der Wirkmacht spezifischer Materialität sowie den Grenzen und Möglichkeiten dieser analysieren wir Nutzungskontexte und Diskurse, die zusammengenommen ein umfassenderes Bild der Historizität von Stoffen ergeben.

Studienleistungen:

Als Studienleistung ist neben einem kleinen mündlichen Input (10 min) zu einem spezifischen Thema und der Diskussionsbeteiligung u.a. durch die Entwicklung spezifischer Diskussionsfragen das Verfassen einer ca. fünfseitigen Stoffbiografie gefordert.

Sebastian Haumann / Eva-Maria Roelevink / Nora Thorade / Christian Zumbrägel (Hg.): Perspektiven auf Stoffgeschichte. Materialität, Praktiken, Wissen. Bielefeld 2023.