Koloniale Landschaften

Inhalt

„[…] immer werden wir am zweckmäßigsten da beginnen müssen zu kolonisieren, wo die physikalische Beschaffenheit des Landes uns gewisse Vorbedingungen bietet […]“ konstatierte der Afrikaforscher Joachim Graf von Pfeil im Jahr 1890 mit Blick auf eine mögliche „Verwertbarkeit“ Ost-Afrikas. Damit unterstrich er die Bedeutung sozionaturaler Gegebenheiten im Kolonialisierungsprozess. Kolonialismus wird als dynamischer Prozess mit wechselseitigen Bezügen zwischen den sogenannten Mutterländern und den Kolonien begriffen. Im Rahmen des Seminars erarbeiten wir uns eine technik- und umwelthistorische Kolonialgeschichte ausgehend von der Umgestaltung kolonialisierter Landschaften. Der Anbau importierter Pflanzen ist dabei ebenso von Bedeutung wie der Bau von Infrastrukturen oder die Herausbildung eines Nachhaltigkeitsgedankens. Dabei fragen wir nach Diskursen und Praktiken der Technik- und Naturgestaltung in den Kolonien und lassen Kolonialisierer wie Kolonialisierte gleichermaßen zu Wort kommen.

Studienleistungen:

  • Impulsreferat (ca. 10-15 min)
  • Kleinere schriftliche Abgaben während des Semesters im Umfang von insgesamt ca. 4-5 Seiten
VortragsspracheDeutsch
Literaturhinweise

Stefan Kaufmann (Hg.): Natur und Raum technisch und symbolisch entwerfen. Identitäten und Alteritäten 12. Würzburg 2002. 

Johannes Paulmann (Hg.): Deutscher Kolonialismus und Natur vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik. Themenheft der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 56/6 (2008), S. 493‐560.