Oral History als Methode der Geschichtswissenschaft

Inhalt

Der Begriff „Oral History“ stammt ursprünglich aus den USA, wo erste Formen dieser Methodik bereits in den 1940er-Jahren betrieben wurden. Im deutschsprachigen Raum begann eine Quellengenerierung durch mündliche Erfragung von geschichtlichen Erfahrungen im internationalen Vergleich relativ spät: Im Kontext der entstehenden Alltags- und Kulturgeschichte, des Wunschs einer Geschichtsschreibung „von unten“ und einem wiedererwachten Interesse am Individuum wendeten sich Historiker und Historikerinnen seit dem Ende der 1970er-Jahre der Oral History zu. Nach anfänglichen Konflikten und Kritik hat sich die Methode in der akademischen Geschichtswissenschaft mittlerweile etabliert. Im Seminar soll auf die Geschichte der Methode und ausgewählte internationale Projekte eingegangen werden. Darüber hinaus sollen wichtige Begriffe wie Erinnerung bzw. Gedächtnis, Subjektivität und Zeitzeugenschaft kontextualisiert und diskutiert werden.

Leistungsnachweis:

PolG I: Lektüre der bereitgestellten Literatur, Bearbeitung und Einsendung mehrerer kleinerer Aufgaben (z.B. in Form von Fragen zur Literatur oder Interviews).

PolG II: Lektüre der bereitgestellten Literatur, Bearbeitung und Einsendung mehrerer kleinerer Aufgaben (z.B. in Form von Fragen zur Literatur oder Interviews) sowie eine kurze schriftliche Ausarbeitung (4-5 Seiten).

Es besteht die Möglichkeit, Themen aus der Veranstaltung für die Modulprüfung PolG I (Hausarbeit) oder die Modulprüfung PolG II (mündliche Prüfung) auszuwählen.

Literaturhinweise

Einführungsliteratur:

Andrea Althaus, Linde Apel, Oral History, Version 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 28.03.2023, Althaus apel oral history v1 de 2023 - Oral History (docupedia.de)

Linde Apel (Hrsg.), Erinnern, erzählen, Geschichte schreiben. Oral History im 21. Jahrhundert, Berlin 2022.

Julia Obertreis (Hrsg.), Oral History. Basistexte (Basistexte Geschichte 8), Stuttgart 2012.