Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft

Inhalt

Das Thema dieser Veranstaltung sind die metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft, und da ist es ganz nützlich, wenn wir, bevor wir zur Naturwissenschaft kommen, erst einmal den Begriff "Metaphysik" klären, aber wie Kant sagt, ist es eben nicht nötig, dass jedermann Metaphysik studiere, dass es manches Talent gebe, welches in gründlichen und selbst tiefen Wissenschaften, die sich mehr der Anschauung nähern, ganz wohl fortkömmt" (Prol. A21). Und was nun die Wissenschaft betrifft, so liefert uns Kant eine „schicke“ Einteilung:

So gibt es gibt keine "historische Naturwissenschaft", weil im Begriff der Wissenschaft notwendig mitgedacht wird, da die Vernunft den Zusammenhang der Naturdinge (nach Prinzipien) erkennt oder aufdeckt. Deshalb ist es nach Kant besser, einerseits von Naturlehre und andererseits von Naturwissenschaft zu sprechen, wobei Naturlehre einerseits als Klassifikation und reine Beschreibung zu verstehen ist, und andererseits die Naturgeschichte, die weniger eine Geschichte der Natur ist, als eher eine Geschichte der Naturauffassungen, d.h. eine Auflistung wie zum Beispiel zu verschiedenen Zeiten man sich das Sonnensystem vorgestellt hat oder wie in verschiedenen Kulturen Pflanzen/Tiere klassifiziert werden. Schließlich grenzt Kant noch eigentliche und uneigentliche Wissenschaften voneinander ab, schlägt jedoch vor, die uneigentlichen lieber "systematische Kunst" zu nennen. Und das werden wir dann im Detail diskutieren!