Begriffsgeschichte 2.0 - Einführung in Theorie und Methoden

Inhalt

Begriffsgeschichte ist ein etablierter Ansatz der Geschichtswissenschaften, der Philosophie und der politischen Theorie. Im Zentrum stehen Grundbegriffe unserer gesellschaftlichen wie reflexiven Sprache, die unsere Wahrnehmungen, Erwartungen sowie konkrete gesellschaftliche Aushandlungsprozesse prägen. Mit der wachsenden Digitalisierung von Texten hat sich die Begriffsgeschichte in den letzten Jahren thematisch, disziplinär und methodisch erweitert. Begriffsgeschichte 2.0 bietet neben interpretativen auch quantitative Methoden aus der Computerlinguistik. Durch die weltweite Digitalisierung von Textkorpora ist es außerdem leichter geworden, transnationale Perspektiven im Zeichen der Globalgeschichte zu verfolgen.

Das Seminar ist eine Einführung in theoretische Grundlagen und Methoden der Begriffsgeschichte. Es werden ausgewählte digitale Textkorpora vorgestellt, anhand derer Analysestrategien des „distant reading“ eingeübt werden. Dabei sollen Möglichkeiten und Grenzen des begriffsgeschichtlichen Ansatzes im Zeichen der Digital Humanities gemeinsam ausgelotet werden.

 

Leistungen:

Obligatorisch für den Erhalt von 4 LP sind a) die wöchentliche Einsendung kurzer, Kommentare zu den zu bearbeitenden Aspekten und b) in einer Sitzung eine kurze mündliche Zusammenfassung der Ergebnisse einer Übungsaufgabe.

Literaturhinweise

Reinhart Koselleck: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten. Frankfurt a.M.: suhrkamp 1988.

Margit Pernau/Dominic Sachsenmaier (Hg.): Global Conceptual History. A Reader, London u. a. 2016.

Ernst Müller/Falko Schmieder: Begriffsgeschichte zur Einführung, Hamburg 2020.

Organisatorisches

Dozentin: PD Dr. Désirée Schauz