Karl Lamprecht (1856-1915). Ein nonkonformistischer Totalhistoriker

Inhalt

Der Lamprecht-Streit hat die Geschichte der deutschen Geschichtswissenschaft bis in Details der Denomination von Fachgebieten und Professuren geprägt, ohne dass Karl Lamprecht einen unumstrittenen Platz in der deutschen oder eigentlich überhaupt in irgendeiner Wissenschafts- und Historiographiegeschichte erhalten hat. In der Parteinahme für Lamprecht wird dieser entweder auf vorbildliche Kultur-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte reduziert, oder wird die Polemik seiner Gegner, insbesondere die Georg von Belows, reproduziert. Wenn sich die Beschäftigung mit Lamprecht seit seinem Tod auf ein Leitmotiv bringen lässt, dann könnte es das der weiterlebenden Provokation durch Universalismus in einer sich zunehmend spezialisierenden Geisteswissenschaft sein. Das Hauptseminar versucht eine Rekonstruktion von Lamprechts Konzeption totaler Geschichte anhand seiner Schrift ,Moderne Geschichtswissenschaft‘ von 1905

Literaturhinweise

Der Grundlagentext wird als Scan bereitgestellt: Karl Lamprecht, Moderne Geschichtswissenschaft, Freiburg i. Br. 1905;

Roger Chickering, Karl Lamprecht. A German academic life (1856–1915), Atlantic Highlands, NJ 1993 (dt.: Karl Lamprecht. Das Leben eines deutschen Historikers (1856–1915); Stuttgart 2021;

Richard van Dülmen, Historische Anthropologie, Köln u. a. 2001;

Louise Schorn-Schütte, Karl Lamprecht. Kulturgeschichtsschreibung zwischen Wissenschaft und Politik, Göttingen 1984